422a Rilke

Rilke, Rainer Maria. 1875-1926

Obres 1875. Neix el 4 de desembre a Praga. 1885. Separació dels pares. 1886-1891. Militär-Oberrealschule a St Pölten. Hi estarà fins a 1891. 1894. Publica Leben und Lieder (Vida i cançons). UNIVERSITAT 1895. Universitat de Praga: història de l’art, filosofia i literatura. 1896. Universitat de Múnich: història de l’art. Aquí coneix Lou Andreas-Salomé, filla d’un …


Du musst das Leben nicht verstehen. Rilke. 1898

Du musst das Leben nicht verstehen, dann wird es werden wie ein Fest. Und lass dir jeden Tag geschehen so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen sich viele Blüten schenken lässt. Sie aufzusammeln und zu sparen, das kommt dem Kind nicht in den Sinn. Es löst sie leise aus den Haaren, drin sie …


Du Dunkelheit. Rilke. 1899

Du Dunkelheit, aus der ich stamme, ich liebe dich mehr als die Flamme, welche die Welt begrenzt, indem sie glänzt für irgend einen Kreis, aus dem heraus kein Wesen von ihr weiß. Aber die Dunkelheit hält alles an sich: Gestalten und Flammen, Tiere und mich, wie sie’s errafft, Menschen und Mächte – Und es kann …


Obwohl ein jeder von sich strebt. Rilke. 1901

Und doch, obwohl ein jeder von sich strebt wie aus dem Kerker, der ihn hasst und hält, – es ist ein großes Wunder in der Welt: ich fühle: alles Leben wird gelebt. Wer lebt es denn? Sind das die Dinge, die wie eine ungespielte Melodie im Abend wie in einer Harfe stehn? Sind das die …


Briefe an einen jungen Dichter. Rilke. 1902-1908

Rilke Estimar les preguntes encara que no tingui la resposta page 18 | location 274-279 | Added on Saturday, 11 December 2021 08:09:01 Sie sind so jung, so vor allem Anfang, und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, …


Herbsttag. Rilke. 1902

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los. Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin, und jage die letzte Süße in den schweren Wein. Wer jetzt kein Haus hat, …


Der Schwan. Rilke. 1905

Diese Mühsal, durch noch Ungetanes schwer und wie gebunden hinzugehn, gleicht dem ungeschaffnen Gang des Schwanes. Und das Sterben, dieses Nichtmehrfassen jenes Grunds, auf dem wir täglich stehn, seinem ängstlichen Sich-Niederlassen – : in die Wasser, die ihn sanft empfangen und die sich, wie glücklich und vergangen, unter ihm zurückziehen, Flut um Flut; während er …


Archaischer Torso Apollos. Rilke. 1908

Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt, darin die Augenäpfel reiften. Aber sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber, in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt, sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug der Brust dich blenden, und im leisen Drehen der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen zu jener Mitte, die die Zeugung trug. …


Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. Rilke. 1910

No tenim res i anem pel món amb una maleta i un calaix de llibres Und man hat niemand und nichts und fährt in der Welt herum mit einem Koffer und mit einer Bücherkiste und eigentlich ohne Neugierde. Was für ein Leben ist das eigentlich: ohne Haus, ohne ererbte Dinge, ohne Hunde. Hätte man doch …


Duinese Elegien. Rilke 1912-1921

Die erste Elegie. 1912 Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen, und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht, uns …


Sonets a Orfeu. Rilke. 1922

Das I. Sonett Da stieg ein Baum. O reine Übersteigung! O Orpheus singt! O hoher Baum im Ohr! Und alles schwieg. Doch selbst in der Verschweigung ging neuer Anfang, Wink und Wandlung vor. Tiere aus Stille drangen aus dem klaren gelösten Wald von Lager und Genist; und da ergab sich, dass sie nicht aus List …