Obwohl ein jeder von sich strebt. Rilke. 1901

Und doch, obwohl ein jeder von sich strebt
wie aus dem Kerker, der ihn hasst und hält, –
es ist ein großes Wunder in der Welt:
ich fühle: alles Leben wird gelebt.

Wer lebt es denn? Sind das die Dinge, die
wie eine ungespielte Melodie
im Abend wie in einer Harfe stehn?
Sind das die Winde, die von Wassern wehn,
sind das die Zweige, die sich Zeichen geben,
sind das die Blumen, die die Düfte weben,
sind das die langen alternden Alleen?
Sind das die warmen Tiere, welche gehn,
sind das die Vögel, die sich fremd erheben?

Wer lebt es denn? Lebst du es, Gott, – das Leben?

I amb tot, mal que cad’u fuig d’ell mateix
tal com del càrcer que el reté i l’odia,
en el món s’acompleix un gran miracle:
ho sento, sí: tota vida és viscuda.

Qui, doncs, la viu? Seran les coses que
com una melodia no tocada
al capaltard estan com en una arpa?
Seran els vents que bufen de les aigües,
o bé les branques que es van fent senyals?
Seran les flors que teixeixen perfums,
o bé les llargues avingudes que envelleixen?
Seran els càlids animals tot caminant
o bé els ocells que estranyament, s’enlairen?

Qui, doncs, la viu? La vius tu, Déu, la vida?


Das Stundenbuch

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